Der "Muttizettel"- Die Erziehungsbeauftragung
Eltern haben laut Jugendschutzgesetz die Möglichkeit für die Begleitung Ihres Kindes eine „erziehungsbeauftragte Person" zu benennen.
Die Erziehungsbeauftragung auch " Multizettel" genannt kommt zum Beispiel dann zum Einsatz wenn der 17 jährige Teenager die Party nicht schon um 24:00 Uhr verlassen will. Das Jugendschutzgesetz schreibt vor, dass Jugendliche unter 18 Jahren die Veranstaltung um 24:00 Uhr verlassen müssen. Die Eltern könnten hier einen volljährigen Freund ihres Kindes als erziehungsbeauftragte Person benennen. Mit ihm könnte der minderjährige Teenie dann zeitlich unbegrenzt weiterfeiern.
In Begleitung dieser erziehungsbeauftragten Person, die die Eltern ausdrücklich beauftragen müssen, sind erlaubt:
der Kinobesuch von Kindern unter 6 Jahren
der Besuch von Tanzveranstaltungen durch Kinder und Jugendliche unter 16
Jahren
der Besuch von Gaststätten durch Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren
der Besuch dieser Angebote durch ältere Kinder bzw. Jugendliche außerhalb der
gesetzlichen Zeitgrenzen.
Das müssen Eltern bedenken:
Die erziehungsbeauftragte Person muss volljährig sein.
Sie sollte reif genug und in der Lage sein, die Minderjährige oder den Minderjährigen in jeder Situation zu unterstützen.
Die erziehungsbeauftragte Person darf nicht unter Alkohol oder Drogeneinfluss stehen.
Bei abendlichen Veranstaltungen muss die Heimfahrt gesichert sein.
Wenn Eltern eine mündliche Vereinbarung treffen,sollten sie im Zweifel für Rückfragen (telefonisch) erreichbar sein. Besser ist es diese Vereinbarung schriftlich ( "Muttizettel") festzuhalten.
Es gelten weiterhin die Regeln zum Alkohol und Tabakkonsum für Minderjährige.
Quellenangabe: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und JugendReferat Öffentlichkeitsarbeit.Jugendschutz-verständlich erklärt. 2019.