Mobbing & Schule
Mobbing in der Schule – Was tun? – Tipps/Wegweiser für Eltern
Circa 10 Prozent aller Kinder und Jugendlichen haben während der Schulzeit Erfahrungen mit Mobbing gemacht, wobei die Dunkelziffer noch höher ist. Viele sprechen nicht darüber. Die Gründe hierfür sind vielfältig:
Angst vor Verschlimmerung der Situation
Scham
Selbstzweifel („Ich bin ja selbst schuld!“)
Resignation („Es ändert sich ja doch nichts!“)
Angst vor der Reaktion der Eltern
Was ist eigentlich Mobbing?
Wo Kinder und Jugendliche zusammenkommen, gibt es immer wieder Streitigkeiten oder man versteht sich einfach nicht. Dabei sind die Konfliktparteien auf Augenhöhe (gleich stark) und es gibt einen Anlass für die Auseinandersetzung.
Bei Mobbing richten sich verbale Attacken, körperliche Übergriffe, Ausgrenzungen, Angriffe auf das Eigentum und auf das Ansehen immer gegen die gleiche Person. Sie kommen häufig und über einen längeren Zeitraum vor. Der/die Betroffene kann sich alleine schlecht wehren und ist zunehmend niedergeschlagen und verzweifelt. Mobbing kann jeden treffen, als Betroffene oder auch als Täter/innen.
Meist gibt es einen oder zwei Hauptakteure, zu denen sich einige Mitläufer/innen gesellen, die gemeinsam das Opfer angreifen durch: Hänseleien, Beleidigungen, kleine Rempeleien im Vorbeigehen, Verbreiten von rufschädigenden Gerüchten, …und auch die Aufforderung an neutrale Personen, den Kontakt zum/zur Betroffenen abzubrechen.
Wie erkenne ich als Vater oder Mutter, dass mein Kind betroffen ist?
Leistungsabfall in der Schule
Keine Lust, in die Schule zu gehen
Körperliche Beschwerden besonders am Morgen oder am Sonntagabend, z.B. Kopfweh, Bauchschmerzen
Konzentrationsprobleme in der Schule und bei den Hausaufgaben
Rückzug von allen sozialen Aktivitäten, z.B. keine Einladung zum Geburtstag
Nervosität und innere Anspannung, teilweise auch aggressives Verhalten
Schlafprobleme, bzw. Alpträume
Finanzielle Probleme, d.h. das Kind braucht immer wieder Geld, um „Ruhe“ zu erkaufen oder „Schutzgeld“ zu zahlen.
Auffallend viele kaputte oder verloren gegangene Gegenstände
Was kann ich tun?
Auf Signale achten (siehe oben)
Sprechen Sie Ihr Kind an, hören aufmerksam zu und nehmen das Problem ernst.
Sprechen Sie Ihrem Kind Mut zu und bieten Sie Hilfe an. Bitte suchen Sie bei der Ursachenforschung für Mobbing die Fehler nicht ausschließlich beim eigenen Kind.
Schreiben Sie ein Mobbing-Tagebuch
Unternehmen Sie nichts gegen den Willen der Kinder. Planen Sie gemeinsam Lösungen.
Benachrichtigen Sie die Schule. Bitten Sie um einen Gesprächstermin mit dem Klassenlehrer, Vertrauenslehrer oder der Fachkraft der Jugendsozialarbeit an Schulen. Vermeiden Sie dabei Vorwürfe gegen die Schule, bleiben Sie sachlich und suchen Sie gemeinsam mit den Lehrkräften nach Möglichkeiten, wie Ihr Kind unterstützt werden kann
Eltern sollten den direkten Kontakt zu den Tätern unterlassen! Wenn Mobbing in der Schule passiert, muss es auch in der Schule gelöst werden.
Ein Schulwechsel ist nicht anzuraten. Er wird leicht als Erfolg der Täter betrachtet. Anderseits ist er frustrierend für das Opfer, da es den Konflikt nicht lösen konnte und keine angemessenen Lösungsstrategien gefunden hat.
Weitere Informationen:
www.schulische-gewaltpraevention.de
Wir danken der sozialpädagogischen Unterstützung an Schulen für die Unterstützung bei diesem Beitrag.